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"Our ability to love is our truest power, our greatest power as human beings." PMG |
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Update:
February 5, 2007 |
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Israelische Stiftung für Krebsforschung Februar 2007, Los Angeles
“Forschung” [1]: etwas wieder suchen, etwas erneut suchen. An Orten suchen, wo man zuvor noch nicht gesucht hat. Bereit sein, sich mit dem Unbekannten auseinanderzusetzen und bereit, erfolglos zu sein… bereit sein, falsch zu liegen. Es ist beinahe unumstößlich, und auch eine gute Definition von Kreativität: um bereit zu sein etwas zu finden, muss man bereit sein sich zu verlieren. Als ich Präsident der E.G.P.A.F. war, riefen Dr. Phil Pizzo und ich das Glaser Pediatric Research Network (Glaser Netzwerk für Pädiatrieforschung) ins Leben, als eine Reaktion auf die Notwendigkeit, die Relevanz der HIV-Forschung in einer Zeit zu erhalten, wo die wissenschaftliche und medizinische Gemeinschaft genug Fortschritt und Medikamente bereitgestellt hatte um die Illusion zu erzeugen, dass HIV/AIDS eine „kontrollierbare Krankheit“ geworden sei. Wie wir nun wissen, ist das wohl kaum der Fall. Also borgten wir das Modell der interdisziplinären Zusammenarbeit, das Elizabeth für Wissenschaftler ins Leben gerufen und gefördert hatte, damit diese ihre Ideen austauschen und zusammenarbeiten konnten, und ihre Ergebnisse nicht nur auf ein Netzwerk von Universitäten und Ausbildungskrankenhäuser und deren Forscher anwenden, sondern auch auf die ganze Welt der Krankheit. Während es vorteilhaft, sogar zwingend erforderlich für Menschen ist, zusammenzuarbeiten und ihre Forschungsergebnisse auszutauschen, haben Krankheiten schon „zusammengearbeitet“ seit das Leben begann; sie leben nicht in Isolation voneinander, und deshalb wäre es wertvoll, die Sachdienlichkeit der Erforschung einer Krankheit in Bezug zu der Erforschung einer anderen Krankheit zu suchen. Wir könnten über Krebs und andere Krankheiten durch die Erforschung von HIV/AIDS lernen und wir könnten mehr über HIV/AIDS durch unsere Erforschung von anderen Krankheiten lernen. Schließlich ist die Erforschung von HIV/AIDS gleichzeitig auch die Erforschung unseres Immunsystems und unser Immunsystem ist unser erster Kommunikationsweg mit der Krankheit und unsere einzige Verteidigungslinie. Und während das Konzept eigentlich simpel erscheint und es viele Beispiele von Medikamenten gibt, die für eine bestimmte Krankheit entwickelt aber für eine weitere als wirkungsvoll entdeckt wurden, die Leute dazu zu bringen, dies zu verstehen und es anzuwenden, war nicht einfach. Anderen Mitgliedern des Gremiums und Mitarbeitern der Stiftung beizubringen, ein neues Denkmuster zu verstehen und etwas Kreatives außerhalb ihres üblichen Gebietes zu tun, die Chance, eine unversuchte Idee auszuprobieren, war schwierig. Wissenschaftler dazu zu bewegen, das Muster ihrer Forschungsmodelle zu ändern und die Parameter ihrer Studien auszuweiten, damit diese Fehler zu erlaubt sind, diese Antworten, die uns überraschen, wenn sie aus dem linken Feld kommen, wie sie es zu 99% der Zeit tun, war nicht einfach. Forscher tendieren dazu, ihr Sichtfeld einzugrenzen, wenn sie sich auf ihr Ziel konzentrieren. Auf diese Weise ist es bequemer, kontrollierbarer. Es ist einfacher zu glauben, dass man sich ins das Unbekannte hinauswagen und die Angst, sich zu verlieren, kontrollieren, wenn nicht sogar ausrotten kann, indem man strenge Parameter anwendet und versucht, die Illusion von Kontrolle aufrecht zu erhalten. In unserer heutigen Welt, wo Furcht und unser daraus resultierendes Bedürfnis zur Kontrolle so groß ist; wo die Vermeidung von Risiken, die Angst davor, seinen Kopf hinzuhalten, die Angst davor, die schwierigen Fragen zu stellen und die Angst davor, die Wahrheit zu suchen und zu sagen, die Norm ist, wird Mut zu etwas Außergewöhnlichem. In der Bürokratie der Politik, des Business, der Wissenschaft und der Geisteswissenschaften, veranlasst uns die Furcht dazu, im Gleichschritt zu marschieren, und Sicherheit in der Konformität zu suchen. Man könnte argumentieren dass dies, historisch gesehen, schon immer ein menschlicher Zustand gewesen ist, nur dass die Menschen unserer Welt noch nie so dicht zusammengelebt und sich dennoch so weit voneinander entfernt gefühlt haben… so ängstlich, so hoffnungslos für eine Zukunft, und so dringend ein Gefühl von Macht brauchen, dass sie ihre Schicksale kontrollieren können. Heute ist unsere Suche nach Wissen unsere einzige Hoffnung. Nicht nur für die unmittelbaren und nicht ganz so unmittelbaren Antworten für unser tägliches Leben, unsere Gesundheit und unser Wohlergehen, sondern für die Bestätigung unseres größten menschlichen Vermögens: unseren Glauben. Wenn wir etwas lernen, entdecken oder aufdecken, verstehen wir intuitiv dass es etwas ist, das zu einem ganzen Körper gehört, einem Universum des Wissens, wenn sie so wollen, das schon die ganze Zeit über vorhanden gewesen ist. Wir haben es nicht erschaffen. Wir haben es entdeckt. Wir haben etwas enthüllt, etwas aufgedeckt, das zu einem ganzen Körper von Wissen gehört; einem Körper der Erkenntnis… des Bewusstseins. Und mit diesem Akt der Entdeckung verbinden wir uns wieder mit diesem Körper. Als würden wir uns, wenn wir unseren Arm oder unser Bein als ein „Glied“ unseres Körpers beschreiben, wieder erinnern und uns verbinden. [2] Und in diesem Moment der Verbindung erfahren wir, dass wir ein Teil dieses Körpers sind, ein Teil von allem, und alles ist ein Teil von uns. Wir erfahren, dass wir nicht allein sind in unserem Kampf, dass wir ein Teil von etwas sind, das größer ist als wir, etwas, das größer als dieses Leben ist. Und in diesem Moment der Entdeckung und der Verbundenheit, erfahren wir Glauben. Und in dieser Erfahrung vom Glauben wissen wir eines ganz sicher… dass wir hier sind, um dazuzugehören, wir sind hier um mit allem eins zu sein. Dass dieses Wissen das Geschenk ist, menschlich zu sein und dass wir die Fähigkeit haben, zu wählen. Wir können wählen, ob wir als eine Lebensform überleben werden, die sich jenseits der begrenzten Ressourcen unserer Mutter Erde weiterentwickelt und woanders in unserem Sonnensystem siedelt, oder ob wir Opfer unserer animalischen Naturen werden, die uns dazu veranlassen uns selbst und einander zu zerstören, aus Angst, Habgier und Dummheit. Israel ist nichts anderes als ein Monument des Mutes und des Glaubens. Die Geschichte jüdischer Leistungen in so vielen Aspekten des Lebens, durch die Weltgeschichte und durch Israels verhältnismäßig kurze Geschichte als eine Nation hindurch, ist überwältigend. Die Beiträge zur Wissenschaft, Medizin, der Künste und Literatur waren mehr als außergewöhnlich. Sieht man einmal von politischen Themen ab, so sehr Israel ein Blitzableiter für die Furcht der Welt geworden ist, ist es auch ein Symbol für die Fähigkeit des Menschen geworden, zu überleben und den Glauben zu bewahren, weil es in der jüdischen Tradition des Lernens verwurzelt ist. Und während eine Geschichte der Antipathie gegenüber dem jüdischen Volk und dessen Verfolgung von Wissen in unser menschlichen Natur liegen mag, auszuschlagen in Zorn, Haß, Eifersucht und Neid und von der Angst, machtlos zu sein, so liegt es auch in unserer menschlichen Natur, Mitgefühl zu empfinden, für uns und andere in unserer Angst, und zu erkennen, was in unseren Herzen ist. Und das Bedürfnis eins zu sein liegt in unserer menschlichen Natur, sich danach zu sehnen zu lernen, zu entdecken, sich wieder zu verbinden, sich zu erinnern. Wir schauen uns den Zustand der Welt von heute an und da ist wenig Grund zur Hoffnung. Manchmal wenden wir den Blick ab und tun so, als passiere dies nicht wirklich, oder es ist der Schlamassel von jemand anderem den wir bereinigen müssen, weil wir uns nicht mit der überwältigenden Angst befassen möchten, dass wir machtlos sind, irgendetwas zu tun oder irgendetwas zu beeinflussen. In Wahrheit können wir uns glücklich schätzen, dass wir in dieser Zeit leben. Wir können uns glücklich schätzen, weil wir eine „Wahl“ haben. Und wenn wir nicht wegsehen, ist unsere Furcht immer da um uns zu zeigen, dass wir eine Wahl haben; um uns unsere Herzen zu zeigen und dass sie unser Partner ist. Sie hat einen Zweck. Der Zweck unserer Furcht ist es, uns die Gelegenheit zu geben zu lieben. Paul Michael Glaser Anmerkungen zur Übersetzung:
[1] „Research“ ist in diesem Zusammenhang eigentlich nicht übersetzbar, da Paul das Wort wörtlich interpretiert.
[2] Leider geht hier wiederum in der Übersetzung das Wortspiel mit re-member und re-attach verloren.
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